Der interstellare Komet 3I/ATLAS zeigt einen sich ausdehnenden Schweif, während er sich der Sonne nähert

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Ein neues Bild, das von Roboterteleskopen in Italien aufgenommen wurde, bietet einen atemberaubenden Blick auf den interstellaren Kometen 3I/ATLAS (C/2025 N1 ATLAS). Das eindrucksvolle Bild zeigt den Besucher von einem anderen Sternensystem mit einem immer längeren und strukturierteren Ionenschweif, was auf eine erhöhte Aktivität hindeutet, je näher es der Sonne kommt.

Das aus einer Serie von 18 Aufnahmen vom 10. November zusammengesetzte Bild zeigt deutlich einen scharf definierten Ionenschweif, der sich etwa ein halbes Grad über den Himmel erstreckt. Trotz einiger Herausforderungen – darunter die relativ niedrige Position des Kometen nahe dem Osthorizont und die Helligkeit eines fast Vollmonds – gelang es den Astronomen, die beeindruckenden Details des Himmelsobjekts einzufangen.

Dieser sich ausdehnende Schwanz erzählt eine Geschichte über die Reise von 3I/ATLAS. „Wir haben das ungewöhnlich gute Wetter dieser Saison genutzt und den interstellaren Kometen 3I/ATLAS (C/2025 N1 ATLAS) erneut abgebildet und dabei einen viel weiter entwickelten Ionenschweif aufgezeichnet“, sagte Gianluca Masi, Gründer und Astronom des Virtual Telescope Project. „Wenn wir uns das Bild ansehen, sehen wir, wie der Ionenschweif von 3I/ATLAS deutlich immer besser zu sehen ist.“

Wie sich Ionenschwänze bilden:

Die faszinierenden Blautöne eines Ionenschweifs entstehen durch einen faszinierenden Prozess. Wenn Sonnenlicht auf den Kern des Kometen trifft, entzieht es den vom eisigen Besucher freigesetzten Gasen Elektronen. Zurück bleiben geladene Teilchen, sogenannte Ionen, die dann durch den kontinuierlichen Strom geladener Teilchen, der von der Sonne nach außen strömt – den sogenannten Sonnenwind – weggetrieben werden. Der resultierende Schweif zeigt immer direkt von der Sonne weg, unabhängig von der Flugrichtung des Kometen, und zeigt ein dynamisches Zusammenspiel kosmischer Kräfte.

Im Gegensatz zum Ionenschweif weist der Komet auch einen schwächeren Gegenschweif und einen gelblich-weißen Staubschweif auf, der sich sanft entlang seiner Umlaufbahn krümmt. Die sichtbaren Veränderungen im Erscheinungsbild von 3I/ATLAS deuten auf eine verstärkte Sublimation hin – den Prozess, bei dem gefrorene Materialien wie Kohlendioxid und Staub aufgrund der Sonnenerwärmung verdampfen. Dieses Material wird dann vom Sonnenwind weggeschwemmt, wodurch die dynamischen Schweife entstehen, die wir sehen.

Eine seltene Gelegenheit:

Dieser interstellare Besucher ist erst das dritte bestätigte Objekt seiner Art, das jemals entdeckt wurde. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern 1I/’Oumuamua (entdeckt 2017) und 2I/Borisov (gesichtet 2019) ermöglicht die relative Helligkeit von 3I/ATLAS detaillierte Untersuchungen mit bodengestützten Teleskopen. Dies bietet Astronomen eine wertvolle Chance zu beobachten, wie sich ein interstellarer Komet unter dem Einfluss unserer Sonne verhält.

Frühe Beobachtungen deuten darauf hin, dass 3I/ATLAS eine erhebliche Menge Kohlendioxideis enthält, was möglicherweise Hinweise auf die Bedingungen in seinem fernen Ursprungsplanetensystem liefert. Die Untersuchung dieses einzigartigen Materials könnte nicht nur Einblicke in die Entstehung von Kometen geben, sondern auch in die Art und Weise, wie sich diese eisigen Körper außerhalb unserer eigenen Sonnenumgebung entwickeln.

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